Leitungswasser statt Mineralwasser - die kostengünstige Alternative

  
Trinkwasser aus der Leitung im Glasbehälter
Trinkwasser aus der Leitung

Sie kennen bestimmt das Problem. Draußen ist es warm, Sie (mit oder ohne Familie) haben Durst, aber der Vorrat an Mineralwasser ist gerade aufgebraucht. Nun müssen Sie schnellstens für Nachschub sorgen. Es ist für den Menschen schließlich enorm wichtig, den Körper regelmäßig mit Flüssigkeit zu versorgen.

Wird die Lieferung nicht durch einen Händler übernommen, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich selbst um den Transport zu kümmern. Der Aufwand ist groß. Wenn Sie ein Auto haben, dann fallen zusätzliche Kosten für das Benzin an. Das Wasser muss auch noch in die Wohnung getragen und die leeren Pfandflaschen wieder zurückgebracht werden.

Wenn Sie kein Auto haben, dann kann nur eine begrenzte Menge auf einmal transportiert werden, was mit einem noch größeren Aufwand verbunden ist. Um Gewicht (Kosten, oder beides) zu sparen wählen Sie in dem Fall womöglich Wasser in (PET) Plastikflaschen (aus Polyethylenterephthalat), was sich wiederum später im Geschmack widerspiegelt.

Wenn Sie Bedenken haben, dass schädliche, krebserregende Stoffe aus dem Plastik in das Wasser dringen, können Sie zwar auf Flaschen aus Glas umsteigen. Wenn Sie jedoch sowohl die Kosten, als auch den durch die Anschaffung verbundenen Aufwand reduzieren möchten, dann ist die beste Lösung, der Umstieg auf Leitungswasser.


Umstieg auf Leitungswasser

Das Trinkwasser unterliegt in Deutschland strengen Kontrollen. Die genauen Werte erhalten Sie bei Ihrem Wasserversorger. Die Münchener Stadtwerke z.B. stellen die Ergebnisse der Wasseranalyse als Pdf Dokument online. Daraus kann man den Gehalt von Blei, Chrom, Nickel, Uran und anderen Stoffen entnehmen.

Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass das Wasser aus Ihrem Hahn die gleiche Qualität aufweist. Die von den Stadtwerken garantiere Wasserqualität endet vor dem Wasserzähler. Der weitere Weg bis zum Wasserhahn könnte theoretisch durch die eigenen Wasserrohre und Armaturen im Haus verunreinigt werden. Wer unsicher ist, ob das Trinkwasser möglicherweise durch gesundheitsschädliche Bleirohre fließt, sollte sich mit dem Vermieter, oder dem örtlichen Gesundheitsamt in Verbindung setzen.

Um alle Keime abzutöten, können Sie das Wasser einfach kochen und es in Glass- oder Edelstahl-Behältern stehen lassen, bis diese samt Inhalt auf Zimmertemperatur abkühlen. Ist das der Fall, können Sie die Behälter z.B. in den Kühlschrank stellen.


Stromverbrauch und Kosten für gekochtes Leitungswasser

Wasserkocher aus Edelstahl
Wasserkocher aus Edelstahl

Obwohl Sie Energie verbrauchen, können Sie mit dieser Methode Geld sparen. Da sich diese Seite mit diesem Thema Stromverbrauch befasst, erfahren Sie gleich, wie viel Strom verbraucht wird, um einen Liter Wasser zu kochen. Auf diese Weise können Sie Ihren individuellen, täglichen Trinkbedarf und die dadurch entstehenden Kosten, sowie eine Einsparung leicht ausrechnen.

Eingespart werden kann viel, denn schließlich handelt es sich nicht um eine einmalige Aktion.

Hier ist das Ergebnis. Zum Einsatz kam ein "Petra" Wasserkocher mit 2000W. Um 1 Liter kaltes Leitungswasser aus dem Hahn aufzukochen, benötigte der Wasserkocher 0,106 kWh Strom. Gemessen wurde mit dem "EM 600" Energiekostenmessgerät der Firma ELV (an einem Tag, an dem Außentemperaturen von 20°C herrschten. Im Winter z.B. ist das Wasser kälter.). Bei einem Preis von 0,28 € pro kWh würde 1 Liter gekochtes Wasser abgerundet 0,03 € kosten (genau 0,02968 €).

Folgendes Beispielvideo zeigt den Stromverbrauch, der während des Kochens von 1,5 L Wasser entsteht. Bedenken Sie, dass das Ergebnis je nach Wassertemperatur gering variieren kann.


Einsparung - gekochtes Leitungswasser vs. Mineralwasser

Nun stellt sich die Frage, wie viel Geld Sie sparen könnten, wenn Sie statt Mineralwasser, Wasser aus der Leitung (das vorher gekocht wurde), trinken würden. Aus der folgenden Tabelle können Sie die genauen Werte entnehmen.

Wie viel Wasser ein Mensch am Tag braucht, lässt sich schwer abschätzen. Es ist von vielen Faktoren, wie dem Geschlecht, Gewicht, Muskelmasse, oder der täglichen, körperlichen Belastung abhängig. Man kann z.B. von 1,5 Liter Trinkwasser am Tag ausgehen, die ein Mensch zusätzlich zu anderer Nahrung, die auch Flüssigkeit enthält, zu sich nehmen sollte. Finden Sie es deshalb am besten selbst heraus, indem Sie Ihr eigenes Verhalten protokollieren.


 1 Person (1,5L - Tag)3 Personen (4,5L - Tag)
MineralwasserPreis - 1 Literam Tagim Jahrpro Tagim Jahr
Leitungswasser (gekocht)0,03 €0,04 €16,25 €0,13 €48,75 €
0,13 €0,19 €69,35 €0,57 €208,05 €
0,67 €1,01 €366,83 €3,02 €1100,48 €
0,74 €1,11 €405,15 €3,33 €1215,45 €
0,83 €1,25 €454,43 €3,74 €1363,28 €

Wie man sieht, ist es je nach Hersteller, den individuellen Gewohnheiten sowie der Anzahl der Familienmitglieder in einigen Fällen möglich, bei einem Umstieg auf Trinkwasser aus der Leitung, sehr viel Geld zu sparen. Sind es im Fall vom billigsten Minerallwaser "Quellbrunn" (von Aldi) und einem 1,5L Verbrauch pro Person, 54,93 € im Jahr, so wären es bei 3 Personen 164,78 €.

Bei anderen Marken wäre die Einsparung deutlich größer. Bei einem Umstieg von EVIAN (mit 0,83 € pro Liter) würde die Ersparnis bei 1 Person bei 438,18 € im Jahr liegen. Bei 3 Personen wären es sogar 1.314,53 €.

Man könnte theoretisch noch die Kosten für Trinkwasser dazurechnen. Die allgemeinen Wasserpreise liegen z.B. in Hamburg bei 1,67 € pro Kubikmeter (1000 Liter). Andererseits müsste man dann aber auch die Spritkosten dazurechnen, die bei dem Transport von Mineralwasser anfallen.


Sind Sie bereit für eine Umstellung?

Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Wenn Sie mit einem Getränk ohne Kohlensäure auskommen können, die Kosten reduzieren möchten und den Aufwand bei Beschaffung von Mineralwasser scheuen, dann könnte gekochtes Leitungswasser eine günstige Alternative darstellen. Machen Sie einen Test und versuchen es einfach für mehrere Tage. Falls Sie bis jetzt Wasser aus PET Flaschen getrunken haben, könnten Sie mit einem Glasbehälter ganz auf Plastik und Chemikalien verzichten. Leitungswasser schmeckt am besten kühl, also ist es von Vorteil, vorher mehrere Gläser auf einmal aufzufüllen, abkühlen zu lassen und immer vorzeitig für Nachschub zu sorgen. Mit dem richtigen System ist es wirklich eine große Erleichterung.

Ein guter Rat. Man sollte abgestandenes Leitungswasser erst immer ablaufen lassen, um den Gehalt von Metallen die durch die Rohre in das Wasser übergehen, oder Bakterien, die sich dort vermehren, zu reduzieren. Man erkennt dass genug Wasser abgelaufen ist daran, dass die Temperatur absinkt.


  







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